The Aloha Shirt Das Hawaiihemd

Kunterbunter Kitsch-Look

Trendspürnasen haben es schon erschnuppert: wer diesen Frühling und Sommer in sein will, muss Buntes tragen – am besten in Form eines klassischen Hawaiihemdes. Ja, sie haben richtig gelesen: der Hulahula-Look ist auf dem Laufsteg geadelt worden – von Prada über Tommy Hilfiger, von Hedi Slimane bis H&M, überall sieht man jede Menge wilde Muster.
Früher noch belächelt, hat der Pauschalreise-Stil aus Hawaii jetzt definitiv Karriere gemacht. Kenner und Sammler haben längst den Wert echter Aloha-Shirts erkannt und bezahlen für echte Vintagehemden Made in Hawaii gern grössere Summen. Um 1840 tauchten in Honolulu erstmals Männer mit wild gemusterten Shirts über der Hose auf. Ursprünglich die Uniform von Plantagenarbeitern, wurde das Hawaiihemd Anfang des 20. Jahrhunderts zu einer Art Nationaltracht. Zunächst aus dicker japanischer Baumwolle gefertigt, waren die bunten Hemden lediglich die Mode der armen Polynesier. Zu einer Art Must-have wurden die Hemden erst 1924. Damals liess sich ein gewisser James P. Kneubuehl (ein Schweizer?) aus Pago-Pago für seinen Tanzkurs Hemden aus unterschiedlichen Stoffen nähen, die mit den typischen Mustern seiner Heimat Samoa bedruckt waren. Seine Tanzlehrerin in Honolulu war hin und weg und bestellte bei den Kneubuehls Stoffe, um daraus Hemden für die gesamte Tanzschulklasse zu nähen. Innerhalb weniger Wochen soll sich der Hype auf ganz Honolulu ausgeweitet haben, Trendsetter war die Jeunesse dorée, die sich die bunten Hemden aus kühlen und leichten Baumwollstoffen massschneidern liess. Geschäftstüchtige asiatische Schneider wittern ihre Chance, allen voran Ellery J. Chunn, der auch gleich die Bezeichnungen Aloha Sportswear und Aloha Shirt erstmals als Warenzeichen schützen liess. Seine Schwester Ethel Lum, frisch von der Kunsthochschule, gilt als die erste Hawaiihemden- designerin überhaupt.

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